Donnerstag, 23. Oktober 2014

Nachtrag: dem Scirocco wird kräftig eingeheizt

Vor dem TÜV Termin musste noch einige Kleinigkeiten erledigt werden und der Termin war so knapp, um dann nicht erst den Urlaub des TÜV Prüfers abwarten zu müssen. Darunter hat dann leider meine Berichterstattung bzgl. der Standheizung etwas gelitten.

Ich hatte den Einbau vom Heizgerät und des Tanks soweit vorgenommen und in einer Werkstatt nur noch die letzten Handgriffe und die Inbetriebnahme vornehmen lassen. Letzteres war auch gut so, weil wir kurz nach dem Einschalten in einer großen Qualmwolke standen und ich selbst bestimmt sofort 'den Stecker gezogen' hätte. Da waren aber offensichtlich nur beim Befüllen des Wärmetauschers ein paar Tropfen Kühlflüssigkeit auf das Heizgerät und dessen Auspuffanlage gekommen. Weiterhin scheint eine neue Standheizung in den ersten Betriebminuten auch noch einen fiesen Geruch abzugeben. Da war ich froh, dass der Profi an meiner Seite die Ruhe bewahrt hat, da ja letztendlich auch alles o.k. war.


Ruck-zuck waren die Schläuche warm und über das Gebläse kam die warme Luft im Innenraum an. Die Heizung pausierte auch brav, als die Betriebstemperatur erreicht war und die Wärme vom Wärmetauscher erstmal abgenommen werden musste. Etwas erschreckend war für mich nur die Geräuschkulisse in dem Moment, wenn die Heizung in Betrieb geht. Das hat schon was von startenden Turbinen eines Düsenjets und das wäre vielleicht nochmal ein kurzes Video wert. Momentan überwiegt aber noch mein schlechtes Gewissen, eine diesel-betriebene Heizung eingebaut zu haben. Ich will da auf youtube keinen shit-storm auslösen.

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Erste Annäherung an die mögliche Reichweite

Nachdem ich die ersten Male die Batterien immer sehr zeitig nachgeladen habe,
wollte ich jetzt mal versuchen, wie weit mein Scirocco mit den 180Ah Zellen denn fährt.

Ich habe mich nochmal an die vielen Artikel von Jack Rickards erinnert. Er vertritt ja die Meinung, das die Haltbarkeit, also die Anzahl der möglichen Ladezyklen, deutlich ansteigt, wenn man die LiFePo4 Zellen nur gemäßigt entlädt und auflädt. Anhand einer selbsterstellten Entladekurve zeigt er auch deutlich, wie schnell die Batterien sich entladen, wenn sie erstmal die 3,1V Grenze unterschritten haben.

Um möglichst lange von seinem Akkupack zu haben, empfiehlt er eine Entladung bis maximal 3,0V. Bei meinen 30 Batterien könnte ich dann bis 90V runter fahren, wenn es da nicht einzelne Ausreißer geben könnte. Wenn man sich dieser Grenze nähert, kann mal also durchaus mal einen Blick auf das BMS riskieren, um die jeweils schwächste Zelle aus dem Pack zu beobachten.


Ich bin heute gefahren, bis die Volt-Anzeige im Stand, also ohne Belastung, noch 95V angezeigt hat. Das entspricht einer Zellenspannung von 3,17V sofern der Akkupack noch perfekt balanciert ist. Der Kilometerzähler zeigt 136km seit der letzten Ladung an.


Auf der Entladekurve von Jack Rickard, die genau mit dem von mir verwendeten Batterietyp erstellt wurde, kann man sehen, wie nahe ich an die Grenze herangekommen bin. Diese Entladekurve ist Teil von Jack's Doku zum Thema 'Cellcare', die ihr hier finden könnt:

http://media3.ev-tv.me/cellcare.pdf


Sonntag, 12. Oktober 2014

Off-Topic: die 12V-Elektrik des Sciroccos schwächelt

Es ist doch schon viele Jahre her, dass ich mal mit Autos aus dem Baujahr 1986 unterwegs war. Ich dachte erst, es liegt am Alter, dass die Sicht bei Dunkelheit trotz der vielen Scheinwerfer des Sciroccos so düster bleibt. Ich habe dann mal Google bemüht und siehe da, das geht ja vielen VW Besitzern so. Leider haben schlaue Köpfe bei Volkswagen entschieden, den kompletten Stromkreis der vorderen Beleuchtung durch die verschiedenen Schalter und knapp bemessene Kabel zu schicken.

Es ist durchaus üblich, dass an den vorderen Scheinwerfern weniger als 10V ankommen und für funzelige Beleuchtung sorgen. Weiterhin quittieren der Schalter für das Abblendlicht und der Lenkstockschalter gerne ihren Dienst, nachdem die internen Kontakte über die Jahre wegen der hohen Ströme wegbrennen. 
Ich habe gleich mal nachgemessen und tatsächlich, da kommen wirklich nur 10,7V an den eingeschalteten Scheinwerfern an. Ob das jetzt an den betagten Schaltern liegt, ist eigentlich egal, denn neue Schalter gibt es ohnehin nicht mehr. Ob die Ersatz-Schalter vom Schrottplatz weniger verkokelt wären als die eigenen, weiss man auch nicht.

Da hilft eigentlich nur noch der Umbau auf Relaisschaltung. Schaltpläne dafür gibt es schon wie Sand am Meer, da noch viele andere ältere (und neuere) VW Modelle betroffen sind. Also habe ich gleich mal alles Nötige beim Elektronik Versand meines Vertrauens bestellt und folgendes umgesetzt:

6mm2 Kabel von der Batterie über eine Sicherung an zwei Kfz-Relais. Von einem der originalen H4 Stecker habe ich mir die 12V vom Abblendlicht und vom Fernlicht abgegriffen. Diese steuern jetzt nur noch die Relais an, eins für das Abblendlicht und eins für das Fernlicht. Die geschalteten 12V gehen dann jeweils über separate 2,5mm2 Kabel und Sicherungen zu den Scheinwerfern. Weiterhin werden alle Scheinwerfer an neue 2,5mm2 Massekabel angeschlossen.


Die alten Kabelbäume werden einfach nur von den Scheinwerfern abgezogen. Einer der H4 Stecker dient zur Ansteuerung der beiden Relais, ansonsten ist der alte Kabelbaum überflüssig, wird vor Spritzwasser geschützt und beiseite gelegt. Alle vorderen Scheinwerfern sind jetzt an den neuen Kabelbaum angeschlossen, der zu den Relais verläuft. Und siehe da, jetzt kommen 13,2V an den Lampen an.

Ich habe versucht Fotos vor und nach dem Umbau zu machen. Meine Kamera war aber nicht davon begeistert, in die Scheinwerfern rein zu fotografieren. Etwas besser lässt sich der Unterschied an der angeleuchteten Wand erkennen.

Samstag, 11. Oktober 2014

Ein Steuerbescheid für meinen elektrischen Scirocco

Warum sollte es bei mir besser klappen als bei vielen anderen Umrüstern. Jetzt kam erstmal ein Steuerbescheid für mein Elektroauto. Zwar mit ermäßigtem Steuersatz für Elektrofahrzeuge, aber von 10 Jahre Steuerbefreiung keine Spur, da ja die Erstzulassung meines 86er Sciroccos deutlich vor dem 31.12.2015 liegen würde.

Murphys Gesetz lässt grüßen, meine beiden Bekannten aus einem benachbarten Kreis, für die aber das selbe Zollamt zuständig ist, konnten vom ersten Tag an steuerfrei fahren. Ich muss jetzt erst wieder rumtelefonieren und evtl. noch Einspruch einlegen.

Die zentrale Rufnummer (bundesweit) für das Zollamt ist übrigens von morgens bis abends besetzt. Nur außerhalb der Bürozeiten bekommt man eine Stimme zu hören. Dank Google konnte ich aber auch eine direkte Durchwahl von 'meinem' Zollamt finden und ich bin zum Glück nicht wieder an diese zentrale Rufnummer verwiesen worden. Stattdessen hatte ich eine sehr engagierte Mitarbeiterin am Telefon, die sich trotz des nahenden Feierabends mit meinem Problem beschäftigt hat. Bei ihrem ersten Rückruf war sie noch davon überzeugt, das alles richtig gelaufen ist, ihr Chef hatte das auch schon bestätigt. 

Ich habe nochmals meine Bedenken geäußert, da ja schließlich alle anderen umgerüsteten Fahrzeuge steuerfrei unterwegs seien. Sie hat daraufhin weitergesucht und in ihrem Computer tatsächlich steuerbefreite Elektroautos älteren Baujahres finden können. Sie hat sich zunächst wieder verabschiedet, um herauszufinden, warum das bei diesen anderen Umbauten möglich war. Dabei hat sie scheinbar die passende Verfahrensbeschreibung finden können. "Ganz zuunterst, in einem verschlossenen Aktenschrank, in einem unbenutzten Klo, an dessen Tür stand: Vorsicht, bissiger Leopard!"

Wenn die Zulassungsstelle beim Ausfüllen der Zollpapiere (also die, für die Kfz-Steuer) das Datum der erstmaligen Zulassung als Elektrofahrzeug vermerkt hätte und nicht einfach nur die Erstzulassung, dann hätte alles wunderbar geklappt.